Tipps & Tricks I
1. Der dürfte wohl der wichtigste sein
Nehmt auf eine Tour nur Leute mit, die miteinander wirklich über 2 bis 3 Wochen auskommen können. Aber wirklich!!!
2. Genau so wichtig
Lasst euch beim Alkoholschmuggel nicht erwischen, nicht nur wegen der Strafe und der Nachverzollung, sondern wegen Tipp 1.
3. Das Boot
Wer Prospekte von Angelveranstaltern wälzt, schaut auf schöne Häuschen. Das wichtigste ist aber das Boot !!! Groß und seetüchtig muss es sein und mit einem zuverlässigen Motor mit viel PS. Es kann eine Lebensversicherung sein und zum Erfolg einer guten Fangquote beitragen!!!
4. Das Echolot
Kauft euch eines. Nach 4 Jahren hat sich die Anschaffung schon gerechnet. Aber kauft Qualität und keinen billigen Schrott !!! Mit einem guten Echolot (mindestens 300 Meter) seid ihr die Einäugigen unter den Blinden. Gute Echolots bekommt man schon ab 600 €.
5. Norwegische Hausherren sind mir nach all den Jahren die liebsten
Behandele sie gut und sie zeigen dir bei gegenseitiger Sympathie Fanggründe, die selbst Angelzeitschriften nicht kennen oder nicht trauen preiszugeben (Feuerwasser hilft, aber bitte keinen billigen Fusel).
6. Moderne Wegelagerei (müsste eigentlich vor Tipp 3 stehen)
Das Plündern haben die Nachkommen der Wikinger nicht verlernt. Die Norwegische Polizei kennt die Ankunftszeit eurer Fähre und kennt euren Weg, aber sie kennt kein Erbarmen. Mich haben sie mit 18 km/h zu schnell geschätzt Plus 2 km/h Karenzwert sind 20 km/h zu schnell, Kosten 300 €, durfte ich aber mit Kreditkarte bezahlen. Also fahrt mit Bedacht.
7. Tierschutz
Habt Respekt vor den Elchen; ihr werdet verstehen was ich meine, wenn ihr nach einer Vollbremsung vor einem steht.
8. G.P.S.
Das G.P.S. ist wohl noch vor dem Echolot das wichtigste Gerät an Bord. Seit 01.05.2000 sind die Koordinaten durch die Freigabe der US-Regierung bis auf 10 Meter genau und man findet zu den Fischen, und was noch viel wichtiger ist, bei Nebel wieder heim (vorausgesetzt man hat den Heimweg gespeichert).
9. Handy
Am besten man hat 2 Handys, zumindest jedoch 2 Akkus auf dem Boot dabei. Ihr solltet die Nummern von eurem Hauswirt und der Küstenwacht speichern! Kann beim Absaufen hilfreich sein.
10. Kapitän und Mannschaft
Lasst den Besonnensten der Crew Kapitän sein, aber haltet ihn auf Trapp. Wer nichts wagt gewinnt nichts.
Tipps & Tricks II
1. Angelzeiten
Fischt nach dem Gezeitenplan. Fischt zumindest alle Fluten die im Hellen stattfinden. 2 Stunden vor Höchststand der Flut bis eine Stunde danach lohnt es sich richtig, d.h. nicht 2 Stunden vorher losfahren, sondern 2 Stunden vorher an der Angelstelle sein.
2. Wetter I
Nutzt das gute Wetter. Fahrt wenn immer das Wetter mitspielt raus und bleibt dort so lange wie möglich. Schlechtwetter gibt es noch zur Genüge. Bei guten Wetteraussichten für den nächsten Tag lieber einmal das abendliche Saufgelage ausfallen lassen oder verschieben.
3. Wetter II
Achtet auf das Wetter. Das kann in Norwegen von Minute zu Minute umschlagen und wehe dem, der gegen den Wind in den Hafen zurück muss.
4. Echolot
Schaltet auf keinen Fall die Fish-ID des Echolotes an, es ist nur etwas für Videofreaks. Das ist zwar schön anzusehen und man freut sich über so viele Fische, aber davon ist nur selten etwas real.
5. G.P.S. I
Das G.P.S funktioniert nur dann, wenn sich euer Boot bewegt.
6. Fischt den Berg herauf und nicht herunter.
Schwarmfische stehen fast immer vor und hinter Kanten und Bergen im Stromschatten oder im Strom. Die im Strom stehen sind beisslaunig, und die im Stromschatten sind in Ruhestellung.
7. Wetter III
Gegen Mittag kommt bei gutem Wetter immer etwas Wind auf. Wer dann hinter einer Insel im Windschatten liegt kann beim Heimfahren etwas nass werden.
8. Fangplätze
Nutzt die Zeit wenn Wind und Strom stillstehen und angelt im Tiefwasser bei 100 -250 m mit Naturködern oder Heringsfetzen am Torpedopilker. Da sitzen die richtig Großen.
9. G.P.S. II
Tragt die Nummern der Landmarken eures G.P.S. in eure Landkarte ein. Das kann langwierige Diskussionen verhindern wie: "Hier waren wir gestern aber nicht."
10. Route
Beginnt bei gutem Wetter eure Tagestour bei der Angelstelle die am weitesten von eurem Hafen entfernt liegt und klappert nach und nach die nächstgelegene Angelstelle ab. So wart ihr an allen interessanten Stellen - auch wenn das Wetter sich im Laufe des Tages verschlechtert.
Tipps & Tricks III
1. Boot I
Achtet darauf, dass Ruder und Dolmen in Eurem Boot vorhanden sind. Wenn der Motor weit draußen nicht mehr anspringt oder defekt ist könnt, ihr zumindest noch ein wenig herumrudern und kühlt nicht so schnell aus.
2. Sicherheit I
Fahrt nach Möglichkeit mit 2 Booten im Konvoi. So kann man sich im Notfall gegenseitig retten, und ihr könnt euch wesentlich weiter aufs Meer hinauswagen.
3. Fangplätze
Schaut wo die norwegischen Berufsfischer stehen oder wo sie ihre Langleinen legen. (Extratipp: Lasst euch nicht beim Langleinen kontrollieren erwischen.) Die Fischer stehen normalerweise recht weit draußen, wo ihr euch mit euren Booten nicht mehr hintraut. Aber bei gutem Wetter und im Konvoi geht das allemal. Im Notfall wird euch sicher der Fischer retten (wenn ihr nicht seine Langleine geplündert habt).
4. Treibstoff I
Nehmt genug Treibstoff mit; doppelt soviel wie Ihr braucht + 2 Liter Reserve.
5. Treibstoff II
Mixt euren Treibstoff selbst, wenn ihr einen Zweitakter habt. Bringt euer Zweitakt-Öl von Zuhause mit. Benzin bekommt ihr eigentlich überall, aber achtet auf die Öffnungszeiten der Tankstellen meist wird 1:100 gemixt. Das ist: 1 Teil Öl und 100 Teile Benzin. Das sind: Bei 1000 ml Benzin (1 Liter) dazu müssen 10 ml (1 cl, oder ein halbvolles Schnapsglas) Öl dabei. 5 Liter + 50 ml zwei ein halb Schnapsglas, oder ein halbvolles Weinprobierglas) 10 Liter + 100 ml, oder 5 Schnapsgläser. Bei 2:100 oder 1:50 muss das so aussehen: 2 Teile Öl und 100 Teile Benzin. Also: ein volles Schnapsglas - ein volles Weinprobierglas u.s.w. Verzeiht mir diese ausschweifende Darstellung über die Berechnung des Gemisches, aber ich kenne Bootsbesatzungen, die sich wegen dieser Frage zerfleischt haben. Auf jeden Fall kann man dadurch ordentlich sparen. Ein Liter Benzin kostet ca. 1,30 € der Mix 1,80 € (Stand Frühjahr 2000). Kommt aber bitte nicht auf die Idee 200 Liter Benzin in Kanistern von Deutschland mitzuschleppen, wie ich das einmal bei Angelkameraden aus Berlin gesehen habe.
6. Sicherheit II
Fahrt nicht alleine aufs Meer. Versteht sich ja von selber.
7. Bootsbesatzung
Eine Bootsbesatzung besteht Idealerweise aus 2 Personen. Bei 3 wird's eng, bei 4 bricht das Chaos aus, bei 5 geht das Boot unter.
8. Boot II
Baut euch Rutenhalter in die ihr die nicht benötigten Ruten steckt. Das schafft Ordnung auf dem Boot und schont Nerven.
Rutenhalter sorgen für Ordnung an Bord und heben die Stimmung wie man sieht
9. Sicherheit III
Nehmt immer Schwimmwesten mit. Wenn ihr nicht gerade in Seenot seid, könnt ihr zumindest recht komfortabel darauf sitzen.
10. Boot III
Nehmt einen Eimer zum pinkeln mit. Wer's dennoch über die Reling versuchen will, "Respekt"
Tipps & Tricks IV
1. Wellengang I
Achtet auf die Wellen; gelegentlich ein weißes Krönchen ist nicht weiter erwähnenswert, aber da und da und da eins ist schon bedenklich. Da geht's von Windstärke 4 auf 5 und dann hört der Spaß mit ungedeckten Booten bis 15 Fuß Länge auf. Also Rückzug in sichere Gewässer.
2. Wellengang II
Richtig große Wellen, die aber auch richtig lang sind und sich nicht brechen, sind in der Regel harmlos. Auf denen schwimmt unser Boot wie ein Korken. Nur Mut 8 - 10 Meter auf und ab sind kein Problem.
3. Wellengang III
Lebensgefährlich, und das meine ich jetzt ernst, wird es wenn Gezeitenwellen gegen Windwellen laufen. Ihr könnt zwar mit eurem Boot manövrieren, ohne dass groß etwas passiert, aber wenn ihr euch zum Angeln in den Wind dreht und den Antrieb rausnehmt, schaukelt sich eurer Boot nach wenigen Sekunden so auf, dass es zur Seite umschlagen kann und auch wird, wenn ihr nur lange genug wartet.
4. Wellengang IV
Es gibt auch in Norwegen Tage oder zumindest Stunden wo das Wasser steht und das Meer ein Spiegel ist; wer es nicht glaubt. Wenn jetzt noch auflaufendes Wasser (Flut) dazukommt und Du mit deiner Crew an der richtigen Stelle stehst ... Was dann kommt wirst Du in Deinem ganzen Leben nicht mehr vergessen !!
5. Boot I
Lasst euch nach Möglichkeit kein Holzboot andrehen. Die driften zwar etwas langsamer als GFK Boote sind aber nie dicht und das dauernde Wasserschöpfen und die nassen Füße nerven ganz schön.
6. Boot II
Achtet darauf, dass euer Boot eine Selbstlenzanlage hat.
7. Boot III
Nehmt wasserdichte Sitzkissen mit.
8. Boot IV
Bindet die Ruder im Boot so fest, dass sie nicht stören.
9. Standortbestimmung I
Standortbestimmung ganz einfach gemacht:
Fängst du Dorsch, Köhler, Pollack, bist du im Freiwasser. Sehr gut. Fängst du Krautdorsch, Lumb, Schell und Leng geht es noch. Fängst du stetig nur kleine Lengs gibt es 2 Möglichkeiten. Alle die vor dir hier waren, waren Angsthasen; die sich nicht aufs Meer getraut haben, und nur die nähere Umgebung ums Ferienhaus abgeklappert haben, genau wie Du...
10. Standortbestimmung II
Lachsfarmen sind verpönt; da angelt man nicht! Na und, sie sind immer einen Versuch wert. Und jeder, der 9 Stunden draußen war und nichts gefangen hat, solls noch einmal an der hausnahen Lachsfarm versuchen (150 Meter Abstand halten)
Tipps & Tricks V
1. Achtet auf Schären und Riffe. Durch den Gezeitenhub in Norwegen (ca. 1-3m) verschwinden Riffe und tauchen wieder auf oder bleiben dicht unter der Wasseroberfläche. Dass heißt: Wenn ihr bei Flut über ein Riff zischt, passiert nichts. Wenn ihr aber 6 Stunden später über die selbe Stelle donnert, habt ihr im besten Fall keine Schraube, im schlechtesten kein Boot mehr.
2. Achtet auf eure Schraube. Wenn ihr sie beschädigt, wird es teuer, (ca. 200 €) aber das ist noch nicht das Schlimmste ( Mal abgesehen von dem langen Gesicht des Besitzers). Meistens ist auf die Schnelle kein Ersatz aufzutreiben und ihr könnt euch 3 Tage im Brandungsangeln üben oder ihr rudert gern.
3. Auf guten Seekarten sind alle Untiefen eingezeichnet und mit einem Seefahrtszeichen beschrieben. In Küstennähe sind das oft Eisenstangen ("Staaken" sagt der Norweger) die auf den Untiefen stehen, aber oft sind sie weggerostet , aber die Riffe sind immer noch da.
4. Verlangt von euren Hauswirten oder Reiseveranstaltern detaillierte Seekarten. Ohne die geht es nicht! Oder ihr schaut gleich hier.
5. Verpack euere Seekarten wasserdicht. Am besten laminieren. Denn wenn sie nass werden, sind sie hin und wo bekommt man auf die Schnelle neue her? Noch besser ihr klemmt sie laminiert auf ein Brett, dann bleiben sie euch auch im Sturme treu.
6. Respektiert die Fähren und Trawler. Die unzähligen Fähren haben ihre festen Routen und einen festen Zeitplan (wie bei uns der Bus). Dümpelt ihr nun an einer engen Stelle mit eurem Boot herum und blockiert die Fahrrinne, ist das gar nicht gut. Der Skipper wird zwar das Gas wegnehmen, um euch nicht gleich zu versenken, aber kräftig durchgeschüttelt werdet ihr allemal. Also wenn ein großer Pott auf euch zuhält, Motor an und verpissen. Die Bugwellen immer schräg von vorne angehen, sonst bekommt ihr einen Schwapp.
7. Macht euer Boot nicht zu buglastig, (z.B. drei Mann sitzen in der Spitze) denn dann fahrt ihr nicht über die Welle, sondern durch sie hindurch. Das ist uns auf dem italienischen PO passiert. Die Sauerei könnt ihr euch sicher vorstellen. Wir haben dabei fast unsere gesamte Ausrüstung verloren.
8. Wenn ihr eine Reise bucht, achtet darauf, dass der Veranstalter eine Vollkasko-Versicherung für das Boot anbietet oder einschließt. Wenn ihr das Boot versenkt, sind schnell einmal 5000 € fällig. 250 € Selbstbeteiligung ist OK, wegen den vielen, aus Dummheit gekillten Schrauben.
9. Lasst euch bei der Einweisung auch den Motor genauestens erklären, zumindest einmal, wie man eine "versoffene" Zündkerze wechselt. Das macht aber nur dann Sinn, wenn das nötige Werkzeug und FRISCHE Zündkerzen an Bord sind (Meisten sind die Ersatzkerzen versiffter, als die, die ihr aus dem Motor schraubt).
10. Besteht darauf, dass ihr einen ordentlich gewarteten Motor bekommt. Ein Luder, das sich schon im Hafen beim Anspringen bockig anstellt, wird sich weit draußen auf dem Meer kaum besser benehmen. Also ruhig dem Bootseigner Bescheid sagen, wenn etwas nicht stimmt. Er wird mit Sicherheit deswegen keinen Groll gegen euch hegen, eher dankbar sein. Sein Bestreben ist ja auch:
A seine Gäste nicht zu verärgern
B sein Boot heil wiederzubekommen und
C nicht noch eine Rettungsaktion starten zu müssen.
Dafür haben die Norweger Verständnis und selbst viel zuviel Respekt vor ihrer See. In der Regel sind sie sehr besorgt um uns Landratten, ihre "Küken", da jeder Gast in ihren Augen ein absoluter Anfänger sein kann. Also nehmt ihnen bitte die IMMER AUFRICHTIG gemeinte Fürsorglichkeit nicht übel. Seid froh, wenn das so ist .
Tipps & Tricks VI
1. Die Crew
Normalerweise ist die Bootscrew eingespielt. Der eine macht das, der andere das, und das funktioniert: über Jahre hinweg; und deshalb wird die Sache gefährlich. Stellt euch einmal vor, euer Kapitän (ist immer der, der am Ruder sitzt) geht über Bord und keiner der Verbliebenen weiß, wie man den Motor startet (am Seil ZIEHEN reicht nicht). Es sollten wirklich alle "Matrosen" in der Lage sein, das Boot zu starten und damit zu fahren (Anlegemanöver im heimischen Hafen kann man ja dann wieder den Chef machen lassen, wenn er denn gerettet worden ist).
2. Motorschlüssel
Der Bootsfahrer darf NIEMALS das Kabel vom "Motor aus" Schlüssel am Körper befestigen. Das mag ja beim Jetski nützlich sein, aber stellt euch einmal die Gesichter der Crew vor, wenn der Kapitän samt Motorschlüssel über Bord geht und abtreibt.
3. Motordefekte
Manchmal ist es schon erstaunlich, wie weit wir uns mit nur einem Boot aufs Meer hinaustrauen, allein in der Annnahme, daß der Motor beim ersten Zug, bei aufkommender STURMFRONT, dienstfreudig anspringt und uns geschwind in sichere Gefilde trägt?
Zuerst zieht sich der Kapitän den Arm aus dem Leib, danach dürfen (zum ersten mal) auch die Matrosen ran. Jetzt wird es Zeit für den Mechaniker (Die Wetterfront kommt näher und die letzten Berufsfischer mit ihren seefesten Booten haben sich längst verpisst, und die Wellen werden höher). Schauen wir erst einmal in aller Ruhe nach, was unser Haus und Bootswirt uns da eingepackt hat. Schön: ein Gurkenglas (zugegeben keine schlechte Idee mit dem Gurkenglas) mit 3 Zündkerzen (2 versifft; eine oha!... ganz neu in der Verpackung (Minimalprinzip) 1 Kerzenschlüssel 21'er, passt natürlich nicht bei uns, aber vielleicht kann man damit anderen helfen oder im Ernstfall tauschen und ein 17'er, der passt. Erste Kerze raus, die Jungfrau rein. Zweite raus und die am wenigsten versiffte rein. Die Schaukelei wird heftiger. Und dann passierte es: Beim Festziehen rutscht mir der Kerzenschlüssel ab und verschwindet in der See der Nörgs; ich vermute einmal für immer. Anziehen...Nix...Noch einmal...
Bange Sekunden.: Tock...? ...Tock...? ...Tock...?...? Tock Tock Tock Tock -HALELUJA-
Ich denke einmal, das sind Momente in denen man in Dehmut versinken könnte, allein in der Sehnsucht nach einem weiteren "Tock". Ironischerweise stellte sich im Hafen heraus, daß unsere Probleme nicht am Motor, sondern an der Spritzzufuhr lagen: Wir hatten NICHT vergessen die TANKBELÜFTUNG zu öffnen, nein, sie hat sich durch die Rappelei selbst zugedreht. Mein Ehrenwort. Aber man gab mir am selbem Abend, nicht wie ich vermutet hatte gleich zwei Zündkerzen-Schlüssel mit (das hätte uns ja beleidigen können) nein, man gab mir nur EINEN neuen Kerzenschlüssel mit, und einen MAGNETEN am Seil. Ich glaube sie sagten: "Nix für ungut, Torskmann Ottmar". So sind sie halt, die Nörgs, meine Freunde!
4. Sitzenbleiben
Ich weiß selbst wie unehrenhaft das in der Ausbildung und Schule ist, aber auf dem Boot ist "Sitzenbleiben" oberstes Gebot (Gleicht aus). Wenn drei auf einem Boot sind kann einer tanzen, aber die anderen bleiben sitzen. Man hat es bei einem eingespielten Team irgendwann im Arsch was geht und man hält das Boot einfach nur so im Gleichgewicht. Nur laßt einen unverbesserlichen Pumuckel an Land oder noch besser zu Hause. 12 Stunden auf dem schwankenden Boot machen mir nichts mehr aus, aber wenn ich nach einer Stunde Landgang pinkelnd vor einer Wand stehe, bewegt sich das ganze Universum. Nur, wenn alle auf dem Boot Joggen, geht früher oder später einer baden. Fehlt nur noch ein Fahrrad am Ufer für den Triathlon.
5. Ausrüstung I
Jeder der seine Expedition nach Norwegen als Takler plant, startet ja nicht unvorbereitet. Man deckt sich mit allem ein was fehlen könnte, zur Genüge ein. Mein Gott, was kann ich jetzt noch alles einpacken? Wer jetzt die Kiste mit den Pilkern und den Twistern vergessen hat, ist nicht verloren, denn im Nörg-Supermarkt gibt es nur Köder die fangen! Mein Wort darauf (Plündert aber auch die Kriegskasse).
6. Ausrüstung II
Einer ist der Takler. Und laßt ihn das sein. Vertraut ihm und probiert alles was er euch gibt ohne Skepsis aus. Bei jeder Montage hat er sich was gedacht und er wird euch immer die Sachen geben die er gebunden, ausprobiert und für gut befunden hat. Wenn er zum Skipper sagt "Jetzt fahr mal da auf 270 Meter und laß das was ich dir da gebaut hab mal ab", ist etwas in der Luft. Wenn aber nur der Takler fängt, habt Acht!
7. Hierarchie
Ein Newbie, der das Glück hat auf einem Boot mit erfahrener Crew anheuern zu dürfen, sollte tunlichst vermeiden die Klappe aufzureißen und die Alten Hasen erst mal machen lassen. Dieses gilt natürlich nur für Besserwisser und nicht für Leute die ehrliche Angst haben, darauf wird jedes gute Team immer Rücksicht nehmen. Wenn eine Crew über Jahre hinweg zusammengeschweißt ist und schon so manches überstanden hat, das Meer und dessen Tücken kennt, dem fehlt dann gerade noch ein Grünschnabel, der macht was er will. Einen solchen August hatten wir auch einmal dabei und er wurde während unsres Urlaubs zu einem Meister des Brandungsfischens. Seinen Anteil an der Bootscharter hat er natürlich zurückbekommen.
8. Besetzt
keine Unterkunft mit mehr als 4 Anglern und die sind auch schon zuviel. (Ausnahme: ihr reist mit eurer Familie, da geht's ja nicht in erster Linie ums Angeln) Das bringt wirklich nichts außer ein paar Mark Ersparnis bei der Buchung. Bei 5 Anglern braucht ihr zumindest ein 2. Boot und ein 2. Echo und das kostet auch wieder 500 Märker extra. Es ist halt nicht jedermanns Sache mit 8 mehr oder weniger guten Bekannten auf engstem Raum 2 Wochen URLAUB zu machen. Ich kenne hier ein 9er-Team aus Berlin deren Lodge nach 2 Tagen nicht nur einer Räuberhöhle glich, sondern eine war.
9. Drei sind für Norwegen ideal
Bei drei paßt alles. Auto, Boot, Bude und Preis. Alle fahren bequem hoch, jeder kommt ans Fahren, keiner wird überfordert und es ist immer noch einer da, der zur Not einspringen kann. Unser Domizil hat in der Regel immer 2 Schlafzimmer und Herbert schläft meistens auf der Couch im Wohnzimmer vor dem Fernseher, (da scheint er immer nur zu liegen. Wenn der Hund nicht grade draufliegt) also hat jeder seine halbwegs ruhige Ecke wenn wir Achim, das "Schlafende Erdbeben" nicht hätten. Achim sagt aber auch, dass wir schnarchen, aber wie will er das hören? Außerdem mag nicht jeder Lust haben an jedem Tag auszufahren. Der eine hält zwei Tage auf See aus der andere drei der andere vier aber irgendwann hat man einmal die Schnauze voll und kann nicht mehr (wir sind nun mal Angler und keine Berufsfischer). Wären wir jetzt nur zu zweit, müßte sich der Kamerad der noch fit ist, auch eine Auszeit nehmen, auch bei schönstem Wetter, weil niemand von uns ganz alleine aufs Meer fährt (schön bekloppt wäre er). Hier ist die Dreierbesatzung einfach gut. Irgendwie hat man zumindest 2 Mann an Bord.
10. Chancen
Es ist ja wohl kein Geheimnis, dass wir Angler keine Chorknaben sind. Das sieht man ja wohl auch an unseren Bäuchen (mich eingeschlossen). Aber Angeln ist die einzige Sportart in der wir nur mit Erfahrung und Gefühl alles erreichen können. Außer Schach (zu langweilig), Golf (zu teuer, aber nicht ohne Reiz) und Bowling (Billig, aber nicht gut).
Tipps & Tricks VII
1. Bleibt bei Sauwetter im Bett. Rausfahren lohnt sich wirklich nicht. Der Pilker kommt kaum runter und wenn er unten ist, wird er so schnell, dass ein großer fauler Dorsch niemals nachschwimmen wird. Einzige Ausnahme: Ihr kennt eine Köhlerstelle in der Nähe. Köhler sind bei Sturm wie verrückt.
2. Die Geschichten, dass Norwegenangler in 2 Tagen ihre Kühltruhen voll Filets haben, sind schlichtweg erfunden. Auch in Norwegen kocht man nur mit Wasser (heutzutage zumindest). Es sei denn, ihr findet einen Berg um den Krill steht und um den Krill halbstarke Köhler, und dann fangt 1000 Stück. Das ist durchaus möglich. Filetieren nicht vergessen. Jetzt mal ernst. Wer redlich auf Dorsch Leng und Lumb fischt, kann am Tag 6 kg saubere Filets machen. Das hört sich wenig an, bedenkt man jedoch, dass, wenn alle Köpfe, Eingeweide, Gräten und Würmer weggeschnitten von den Fischen 10-15 % Filets übrigbleiben. Das heißt um 6 kg saubere Filets zu machen musst du 50-60 Kg Fisch am Tag fangen. Und fang die erst einmal (Das hältst du keine 3 Tage hintereinander durch).
3. Wer eine Reise von 14 Tagen nach Mittelnorwegen macht, ist 4 Tage unterwegs. 2 halbe Tage für Ein- und Auszug, 2 Tage Schlechtwetter, 1 Tag Auszeit. Rest 6 Tage zum Angeln. Wer nur 8 Tage hat, bleibt besser Zuhaus, denn er ist früher zurück als er gefahren ist, außer er fliegt. In diesen 6 Tagen können also 2 Angler im günstigen Fall 6 x 2 x 6 = 72 kg Filets machen und die passen ungefähr genau in 3-4 Kühlboxen. Ich kenne Angelkameraden aus BERLIN die in Erwartung unermesslicher Beute mit einem Trailer anreisten, auf dem ZWEI !! 300 Ltr. Kühltruhen standen, eigens versorgt durch ein Stromaggregat das rund um die Uhr lief, um 70 kg Fisch zu transportieren. Ironie des Schicksals war, dass bei dem maroden Anhänger noch ein Rad abbrach.
4. Kühlboxen: Reine billige Styroporboxen sind die Besten (quietschen aber auch beim fahren). Je dicker je besser. Und der Deckel muss sitzen. Um die Naht noch etwas Isolierband, Decken und Schlafsäcke drunter und drauf, und ihr könnt noch in Sizilien gefrorenen Fisch verkaufen (Wenn die sizilianische Fähre nicht sinkt).
5. Kühlboxen: Stellt eure leeren Kühlboxen in die Kühltruhen der Ferienhäuser und macht sie nach und nach voll.
6. Schweißt eure Filets mit einem Vakuumzieher ein (Nicht im Klumpen sondern schön nebeneinander). Das sieht hübsch aus und passt sich schön denen an, die schon gefroren in der Kiste liegen. Und so bekommt ihr eure die Box richtig kompakt geladen.
7. Der Wurminspektor 1. Das es nun mal in den Nordfischen Würmer hat, ist halt so. Alles was man sieht, großzügig wegschneiden. Bauchlappen immer wegwerfen. Aber wehe wenn du einen Wurm übersehen hast und davon entdeckt deine Frau auf ihrem Teller nur noch die Hälfte, brauchst du keinen Fisch mehr mitzubringen. Eigentlich brauchst du dann überhaupt nicht mehr zu angeln. Also inspiziere deine Filets sehr genau.
8. Der Wurminspektor 2. Wir haben ihn gebaut. Eine große Zigarrenkiste, Deckel ab, Lampe rein, Milchglas als Deckel oben drauf. Lampe an, Filet auf den Deckel und du glaubst du bist Robert Röntgen. Fertig. (siehe auch Fischverwertung)
9. Diese Würmer (Nematoden des Aniskakis Wurmes ) sterben natürlich beim Braten, Heißräuchern oder Kochen, aber nicht durch einfrieren wie oft behauptet wird. Auf meinem Küchentisch trollte sich vor einiger Zeit ein Anisakiswurm, quickfidel einem gerade aufgetautem Lumbfilet entsprungen, das 6 Monate bei -20°C eingefroren war.
10. Also: mit Dorsch - nix Sushi !!!
Tipps & Tricks VIII
1. Nehmt genug zu Vorräte zum Essen mit. Man kann zwar in Norwegen alles kaufen, aber Eier, Geflügel und Fleisch sind extrem teuer und schmecken extrem nach Fisch.
2. Am besten ihr kocht Zuhause vor und friert es ein. Das spart Arbeit und Angelzeit. Lasst euch aber nicht mit frischen Kartoffeln an der Grenze erwischen, denn nur die Einfuhr von verarbeiteten Kartoffeln ist erlaubt
3. Die Raucher sollten genügend Tabak dabei haben oder zumindest ein paar Nikotinpflaster oder Zyban, denn ein Päckchen Zigaretten kostet in Norwegen 6 - 7 €.
4. Bringt von Zuhause eine Fernsehzeitung für die nächsten Wochen mit, denn die meisten Häuser haben Sat-Empfang, wenn nicht einer eurer Vorgänger alle Programme vermetzgert hat. Uns hatte einmal solch ein Depp die Kindersicherung eingeschaltet und den Code mit nach Hause genommen. Den Receiver konnte unser Hauswirt wegwerfen.
5. Nehmt etwas zu essen und zu trinken mit aufs Boot. Heiße Hühnerbrühe kommt richtig gut. Schnaps taugt nur um ihn mit Fischern gegen Lachs oder Rotbarsch zu tauschen. Muss aber über 50% haben (hier tut's auch Fusel).
6. Manchmal klappt auch das Tauschen mit Mitarbeitern von Lachsfarmen. Aber Obacht: Nähert euch ganz vorsichtig dem Gehege bis auf 100 m und winkt mit der Schnapsflasche dem Lachsfarmer zu. Wenn er euch heranwinkt ist er interessiert, wenn nicht, später noch einmal probieren. Vielleicht ist sein Chef gerade in der Nähe, Chefs tauschen aber auch gern. Aber lasst euch nicht übers Ohr hauen. (Schnaps hat seinen Lachs)
7. Nehmt trotz GPS einen guten alten Kompass mit. Man kann ja nie wissen.
8. Ihr braucht 2 Messer. Eins zum Kehlen und für andere Arbeiten auf dem Boot, und eins ausschließlich zum Filetieren. Anderenfalls kommt ihr mit dem schärfen nicht mehr nach.
9. Nehmt Sonnencreme mit. Da die Sonne im Norden nicht sehr hoch steigt und im Sommer komplett um euch herumlauft, hilft auch kein Hut. Ihr habt also die Sonne immer im Gesicht.
10. Und zuletzt noch eine Bitte. Wenn Ihr nach Norwegen fahrt, zieht euch zumindest auf der Fähre vernünftig an und rennt nicht dort schon in euren versifften Angelklamotten rum. Ihr seht darin nicht nur aus wie die letzten Idioten sondern seid welche, zumindest einmal für das Personal und die anderen Urlauber. Am besten ihr benehmt euch wie ganz normale Touristen, denn so beliebt wie das manch einer von euch glauben möchte, sind wir Angler bei weitem nicht. Wenn ihr in Norwegen schon nicht auf Bundeswehrklamotten verzichten könnt, macht wenigstens die Hoheitszeichen ab, denn die kennen die Norweger noch vom letzten mal, (wie auch in anderen Ländern) und wenn ihr von den Wikingern mal Hilfe braucht...? (Die Nordmänner werden trotz allem ihren eigenen A.... riskieren um euren A..... aus dem Wasser ziehen) Und gebt nicht mit eurem geschmuggeltem Schnaps oder Bier an, ohne genügend abzugeben. Das bringt die Gastgeber richtig auf die Palme. (Recht haben sie).
So, das wars mal fürs Erste mit unseren Tipps für Norwegenfahrer. Das meiste kanntet ihr bestimmt schon, aber wenn man 2 oder 3 Infos verwerten und Unheil oder Misserfolg vermeiden kann, ist das ja schon mal was. Ich würde mich freuen, wenn wir von euch noch Insidertipps bekommen könnte, die wir gerne mit eurem Namen (wenn ihr das wollt) ins Netz stellen.
3. Die Möglichkeiten ausschöpfen III
Die Wochen vor der Norwegentour sind mit die schönsten. Das Angelgerät wird noch einmal geprüft, Kleinteile sortiert und ein paar Infos eingeholt. Ist auch alles dabei? "Ok, die neue Bootsrute habe ich mit und die passende neue Multirolle, denn dieses Jahr soll es mal wieder mit dem Heilbutt klappen!" In Norwegen auf dem Boot wird nun alles montiert und es geht los. Wer nun nicht der Kapitän des Bootes ist, der verläßt sich natürlich auf seinen "Ahab", dass er ihn an den Fisch bringe. Aber was ist das? Irgendwie wird nur gepilkt! Ich wollte doch gerne mal die Bootsrute einsetzen, aber hier bei 50m!? "Ähm Kapitän...wann gehts mal ins Tiefe, wir wollten doch auch mal Naturköderangeln!" "Ja später, jetzt wird erstmal gepilkt." Nun gut, wird eben weiter gepilkt. Irgendwie wird dann den ganzen Tag gepilkt und im Heimathafen angekommen, berichten die Mannen von Boot II: "Heute war es klasse, wir haben viele Leng beim Naturköderfischen gefangen!". Na super-meine Naturköderausrüstung ist noch "trocken"! Der Tipp: Wenn ihr also unterschiedliche Interessen habt, was die Angeltechnik anbelangt, klärt es vorher ab. Es gibt nunmal Angler, die keine Lust haben in 150m zu fischen. Damit ein Freund dieser Technik darunter nicht "leiden" muß, teilt die Boote entsprechend vorher auf. Seid ihr mit nur einem Boot unterwegs, dann sollten die anderen auch mal Rücksicht nehmen und beim Naturköderfischen mitmachen, obwohl es ihnen nicht behagt.
4. Wenn ihr einen Hänger habt
...ich meine jetzt den an der Angel, verschwendet keine Zeit mit zurückfahren und kreisen. Das bringt nix, es hält nur alle anderen auf dem Boot vom Angeln ab. Hier zählt nur rohe Gewalt. Entweder man bekommt alles wieder oder irgendwo reißt die Schnur oder das Vorfach. Alle Lösungsversuche, die wir gefahren haben, waren später betrachtet nix anderes als Zeitverwendung. Irgendwie musste zum Schluss immer gezogen werden und im Schnitt bekommt man zu 70% die Montage wieder. Kappt bei einem Hänger niemals die Schnur. Wickelt sie um ein Holz und zieht. Ihr habt nichts zu verlieren. Im besten Fall bekommt ihr alles wieder, im schlechtesten bricht eure Schnur an der schwächsten Stelle und das kann ja irgendwie auch ganz gut sein, oder?
5. Der Zeugwart
Wer mit einer Gruppe fährt, der legt einen fähigen Organisator fest, der Reise und Tickets bucht. Ein anderer wird mit dem Besorgen von Nahrungsmitteln beauftragt, ein anderer kümmert sich um die Navigation und nicht zuletzt wird einer für die Angelausrüstung festgelegt. Es ist ratsam, dass nur eine Person die ganze Gerätschaft zusammenstellt, denn er behält den Überblick und kümmert sich halt nur darum. Er weiß, wieviel Pilker und Bleie benötigt werden, welche Ruten und Rollen jeder braucht. Am besten sammelt der Geräte-Beauftragte alle Gerätschaften (damit meine ich Rollen und Ruten) der Mitfahrer. Fehlt noch was, kann er den Kameraden ansprechen und mitteilen, dass evtl. noch eine Rute fehlt. Montagen, Pilker, Haken - eben das ganze Zubehör - wird komplett vom Zeugwart gekauft oder in Eigenproduktion hergestellt. Man kann ihm natürlich auch seine Wünsche äußern. Warum soll es nun einer machen? Kocht jeder sein eigenes Süppchen, dann kommt es fast immer vor, dass etwas fehlt oder alle ist (z.B. die 500g-Pilker) und keiner mehr Ersatz hat.
6. Gaumenschmauß
"Ihr ward in Norwegen? Da gab es ja sicher nur Fisch zu essen!" Viele Norwegenfahrer werden hier antworten: "Ähm...ja klar!" Aber in Wirklichkeit sind alle Filets direkt nach dem Filetieren im Froster verschwunden. Wer hat schon die Möglichkeit, fangfrischen Fisch direkt aus dem Nordmeer auf den Teller zu bekommen?! Ihr müßt ja nicht jeden Tag Fisch essen, aber wenn man in Norwegen ist, wäre es zu empfehlen. Kann auch als Beilage sein, z.B. Spaghetti di Mare.
7. Norwegen ist kein Mallorca
Natürlich kommt es jeden Abend zu einer kleinen Party, aber zu einer richtigen Party bedarf es einen folgenden Sturmtag. Wer jeden Tag fischt, der hat danach seinen Pflichtteil erledigt, wie Schlachten, filetieren, eintüten, kochen, für den nächsten Tag alles richten. Danach ist man froh auf der Matte zu liegen. Gut, die Zeit für ein Bier und einen Schabau bleibt immer. Wer in den Süden fliegt bekommt alles schön vorgelogen, der im Norden erlebt sich selbst.
8. Tipp für Erstfahrer I
Auf unseren Touren begegnen wir immer wieder Anglern, die zum ersten Mal nach Norwegen zum Fischen kommen. Betrachtet man dann ihrer Ausrüstung, stehen einen oft die Haare zu Berge. Zu schwache Ruten, zu kleine Rollen (von einer Multirolle oft keine Spur), Pilker bis maximal 200g und und und. Da wir gerne bereits sind zu helfen, nehmen wir schon mal vor Ort jemanden mit uns auf eine Tour mit. "Warum habt ihr keine Bootsruten mit?" "Wir sind das erste Mal hier und wollte nicht gleich soviel kaufen, war irgendwie zu teuer die Bootsrute." Macht bitte nicht den Fehler und kauft billiges und zu schwaches Gerät. In unseren Rubriken und im Forum erfahrt ihr, was ihr in etwa benötigt. Auch wenn es am Anfang weh tut (dem Geldbeutel), diese Investitionen werden sich rentieren - denn wer einmal Angeln in Norwegen war, der kommt wieder!
9. Tipp für Erstfahrer II
Dieser Tipp gilt eigentlich auch für erfahrene Norwegenangler. Es geht hier speziell um ein neues Revier. Noch nie ward ihr hier. Was ist also zu tun? Vor Ort solange rumfahren und probieren, bis der Fisch beißt? Nein - Zeitverschwendung! Klar muß man auch mit Ortskenntnis viel fahren und testen, denn der Fisch steht ja nicht an der gleichen Stelle wie letztes Jahr. Der Tipp daher: Im Zeitalter von Internet und Co. ist es heute sehr viel leichter geworden, sich über Reviere zu informieren, sei es auf Infoseiten oder Foren. Weiterhin sollte man sich vorab einen Seekartenausschnitt besorgen, sei es vom Veranstalter oder in einem Shop, um entsprechend vorab Infos zum Revier zu haben. Information ist alles - wer suchet, der findet!
10. Krankheit vor Ort
Informiert euch unbedingt vorher nach Ärzten vor Ort. Man wünscht es keinem, aber es ist schnell mal was passiert - und dann, wohin? Am besten noch am Tag der Ankunft Telefonnummern und Adressen von Ärzten und Notdienst geben lassen! Denkt in diesem Zusammenhang auch an die Auslandskrankenversicherung und an etwas Kleingeld, denn viele Dienste (z. B. Zahn ziehen lassen) müssen sofort bar bezahlt werden.
Take it easy.
Euer Ottmar Mayan